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Es gibt viele Denkweisen, aber auch Herangehensweisen. Im Sinne von Bedienkonzepten haben wir uns auf ein Interface zum Klicken per Maus oder Berühren per Finger eingeschworen. Und daneben soll Sprachsteuerung uns ohne Greifen nach einem Display diverse Dinge umsetzen lassen. Und je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr kommt der Wunsch für ein Display-Interface des HomePod auf. Und dabei ist dieser Gedanke Quatsch. Wieso? Darum soll es in dieser Kolumne gehen.

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Diese Kolumne lese ich dir auch persönlich in einer Podcastepisode vor.

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Beginnen wir doch …

… bei Siri selbst. Siri startete auf einem iPhone 4S im Jahre 2011. Das ist gefühlt ewig her und doch fühlt es sich manchmal wie vor vier Jahren an. Siri startete als sehr persönlicher Assistent, war über das Gedrückthalten des Homebutton jederzeit erreichbar und stellte dann auch sein bzw. ihr minimalistisches Interface auf dem Display dar. Siri war zu diesem Zeitpunkt somit auch immer visuell als Sprachassistent anwesend. Somit besaß Siri von Beginn an ein Interface für ein Display, um sich erkennen zu geben und um die Antwort nicht nur in Sprachform auszugeben, sondern sie auch in Textform anzuzeigen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wenn wir über Siri auf dem iPhone, dem iPad, der Apple Watch, dem Apple TV und auf dem Mac reden.

Das Interface wurde für Siri so oft angepasst, dass ich es in Summe kaum noch zählen kann. Erst mit iOS 16 erhielt Siri ein ganz neues Interface, welches mir auf dem iPhone leider in keiner Weise gefällt. Hier nimmt Siri einen Teil des unteren und einen Teil des oberen Bildschirms ein. Den Grund verstehe ich, da so eine Art Kontext visuell dargestellt werden soll. Allerdings ist die räumliche Abgrenzung absolut falsch. In diesem Fall könnte die Frage an Siri einfach stehen bleiben und sie ihre Antwort darunterrutschen lassen, wodurch ein ganz klarer Kontext zu sehen wäre – ähnlich wie in der Nachrichten-App. Das war vorher so und könnte man einfach verfeinern, als es so über das ganze Display überladen zu lassen. Aber hier sind wir an einem Punkt angekommen, wo das Display-Interface von Siri eine Rolle spielt und auch der HomePod zum Thema wird.

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Der HomePod …

… ist das Sinnbild von Siri. Siri lebt quasi in ihm und gibt ihr ihre Form. Das Zurufen via “Hey Siri …” funktioniert seit vielen Jahren schon und beim HomePod von Beginn an. Der HomePod hört sich permanent selbst zu und der HomePod (2. Generation) ist hier noch viel besser geworden. Er kann schon immer durch die Musik hindurchhören und somit auch auf ein lauteres “Hey Siri …” achten. Das ist immer wieder bemerkenswert und zeigt das Potential dieses Algorithmus auf, wo wirklich nur auf diese Art der Wortwahl geachtet und wirklich zugehört wird.

Diesen hat Apple in den letzten Jahren immer mehr angepasst und verfeinert. Auch das Abschätzen der Entfernung ist hier ein wichtiger Punkt. In meinem Zuhause leben acht HomePod-Modelle – kleine und große Modelle. Daneben ist auch immer ein iPhone irgendwo in der Nähe. Alle diese neun Geräte können und dürfen auf “Hey Siri …” achten und agieren. Das iPad ist hiervon grundlegend seit Jahren befreit, denn iPhone und HomePod spielen zum Bedienen des Hauses die erste Rolle. Und wenn ich das Wort “Bedienen” verwende, stütze ich mich hierbei auf kein Display-Interface, sondern auf reine Sprachbedienung.

Es gibt viele Ideen …

… wie man an Dinge herangehen kann. Und Konzepte sind grundlegend immer nett und zeigen auch ganz andere Herangehensweisen auf. Für den HomePod ist somit schon seit Jahren ein Konzept unterwegs, dass dieser ein Multitouch-Display auf seiner Oberseite besitzt und somit auch über ein Display-Interface bestimmte Funktionen anzeigt und bedienen lässt. Nett, aber Quatsch. Und doch ist so ein Konzept erst vor kurzer Zeit wieder aufgetaucht und gibt neuen Stoff zur Diskussion. Also?

Wieso sollte ein HomePod eine Bedienmöglichkeit dieser Art besitzen und wieso nicht?

Den HomePod kann man sich gerne einmal für 15 Minuten ganz still betrachten und sein Wesen im Detail verstehen lernen. Ich mache solche Dinge gern. Allein schon, um einmal hinter das Bild zu schauen. Das schafft ganz neue Ansichten und macht manchmal auch eine Sache klarer und einen selbst einsichtiger. Und allein durch solche ruhige Minuten entstehen auch solche Themen für Kolumnen. Wenn ich mir den HomePod also so genau betrachte, dann steht er als ein stummer Ball vor mir – zumindest trifft das auf den HomePod mini. Betrachte ich mir den großen HomePod, kommt mir dieser als stummer Zylinder vor. Er ist in beiden Größen unscheinbar und doch da. Erst wenn man ihn via AirPlay mit Audio bespielt, bemerkt man ihn wirklich. Dieses Objekt dient in diesen Zeitpunkten schlicht als ein Lautsprecher, um Audio wiederzugeben.

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Und doch besitzt der HomePod …

… noch ein Wesen. Ich würde Siri schlicht als sein Wesen ansehen, weil er mit seinem Minimalismus sonst nicht viel mehr aufzeigen kann. Was kein negativer Punkt ist. Siri ist hier ebenfalls immer stumm und erst dann zu erkennen, wenn man sie ruft und sie antwortet. Der HomePod ist somit ein stummes Objekt das sich erst dann zu erkennen gibt, wenn Klang ins den Vordergrund rückt. Das hebt den HomePod von jedem anderen Gerät ab.

Eine Apple Watch erklärt sich zum Beispiel nur durch ihr immer präsentes Display und wird nur dadurch wahrgenommen. iPhone und iPad definieren sich über ihre Displaygröße und der Mac rückt vor allem die Eingaben via Tastatur und Maus wieder und drückt sich darüber aus. Somit sind es unterschiedliche Sinnbilder für jedes Gerät. So etwas wird einem erst mit ein paar Minuten der Beobachtung klar und deutlich. Wieso sollte sich der HomePod also neu erklären wollen und sich über ein Display-Interface steuern lassen?

Im Grunde …

… steht der HomePod immer so, dass man ihn zwar sieht, aber selten auf seine Oberseite schauen kann oder will. Daher wird Siri wahrscheinlich auch sehr wenig über das reine Auflegen eines Fingers auf der Oberseite aktiviert und genutzt werden. Wieso auch, denn der HomePod hört ja generell immer auf den Zuruf via “Hey Siri …” und das ist seine große Stärke. Man muss nicht nach ihm suchen, nach ihm greifen oder ihn betrachten. Es reicht ein einfacher Zuruf. Das ist sein Wesen. Das ist seine Kernkompetenz.

Würde man sich auf seine Oberfläche und die Bedienung stützen wollen, könnte man ihn schlicht durch ein Display ersetzen, welches an der Wand hängt. So etwas wäre nett, aber hätte nichts mehr mit dem HomePod zu tun. Solch eine Art Display wäre eine sehr gute Ergänzung im Apple Home neben dem HomePod aber nicht für den HomePod und seine Aufgabe selbst. Zumal wir mit allen anderen Geräten, neben dem HomePod, nur Displays zur Nutzung haben und ein Apple Home sich über die Home-App auf iPhone, iPad, Apple Watch und Mac bedienen lässt. Noch ein Display wäre also überflüssig. Zumal es gar nicht benutzt werden würde.

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Die Funktionen …

… von einem Display-Interface für den HomePod würde in nur wirklich kleinen Gebieten Sinn ergeben und auch nur in bestimmten Szenarien. Der HomePod kann einen Timer stellen und dann akustisch benachrichtigen, wenn dieser abgelaufen ist. Bei seiner Weckerfunktion fungiert er exakt gleich. Wieso sollte er solche Dinge also visuell darstellen. Würde man immer den Wecker und Timer sehen wollen? Würde man auf seiner Oberfläche wischen, um zwischen mehreren gestellten Timern zu wechseln, einen Wecker per Hand stellen? Ich persönlich würde dies so nie umsetzen. Zumal die Apple Watch hierfür eigentlich die beste Kandidatin ist.

Viele Dinge wirken als Konzept ganz fantastisch. Weil es frisch wirkt und zugleich auch manchmal etwas futuristisch. In Summe machen diese Ideen und Konzepte am Ende des Tages aber nichts besser, sondern oft nur komplizierter. Wenn ich aus meiner Sichtweise reden darf, dann sollte Siri einen größeren Fokus besitzen. Seit vielen Jahren entwickelt sich Siri zwar in kleinen Dingen weiter, wirkt aber dennoch immer noch wie eine Beta im fortgeschrittenen Status. Allein das Verstehen von einem Kontext oder eine Aussprache ist bis heute das größte Problem an Siri und damit auch für den HomePod.

Siri sollte viel mehr Aufmerksamkeit besitzen und endlich weiterentwickelt werden. Ich hoffe da immer auf den nächsten großen Softwaresprung und mit dem neuen CarPlay 2023 spielt Siri auch im Auto noch eine größere Rolle. Siri sollte hier wirklich größere Sprünge machen oder zumindest das derzeitige an Funktionen ohne Probleme beherrschen. Aber nur weil Siri hier vielleicht ein Problem sein mag, würde es ein Display-Interface am HomePod im Allgemeinen nicht richten. Im Gegenteil.

Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande.

∼ Johann Wolfgang von Goethe – deutscher Dichter ∼

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